Iveta Apkalna

Lettland

Organistin, Musikerin

DAAD-Stipendium 2000–2003

Iveta Apkalna

Iveta Apkalna

Iveta Apkalna hat eine Mission: Sie möchte das Konzertpublikum und die Liebhaber klassischer Musik mehr für ein Instrument interessieren, das zwar als Königin unter allen gilt, dem aber weit weniger Glamour anhaftet als beispielsweise dem Klavier oder der Geige. „Die Orgel“, sagt die in Lettland geborene Musikerin, „ist ein wunderbares Fach in der großen Welt der Musik. Kein anderes Instrument stellt einen vor solche Herausforderungen. Es erfordert Kraft und den Einsatz des ganzen Körpers.“ Gleichzeitig ist der Musiker jedoch auch künstlerisch in einer besonderen Situation, erklärt Apkalna: „Der Organist ist eigentlich ein Dirigent, denn er muss viele Klangfarben und Dinge koordinieren. Es ist kein Wunder, dass Mozart die Orgel als Königin der Instrumente bezeichnet hat.“

Ich will zeigen, dass es auch außerhalb der Kirche für den Konzertsaal wunderbare Orgelmusik gibt.
– Iveta Apkalna

Ein Leben ohne Musik ist für Iveta Apkalna undenkbar. Bereits als ganz kleines Mädchen wusste sie, dass sie Musikerin werden wollte. Mit fünf Jahren lernte sie Klavier spielen, zehn Jahre später kam die Orgel hinzu. Bis zum 23. Lebensjahr widmete sie sich beiden Instrumenten intensiv und schloss ihre Ausbildung in beiden Fächern an der Musikakademie in Riga mit Auszeichnung ab. Nach einem Klavierexamen in London studierte sie in der Solistenklasse im Fach Orgel bei Professor Lohmann an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart – als DAAD-Stipendiatin.

„Dafür bin ich dem DAAD sehr dankbar“, sagt Apkalna, „denn ich wollte unbedingt zu Professor Lohmann und habe sehr viel und sehr intensiv gelernt.“ Sie fühlte sich bestärkt, als freischaffende Künstlerin zu arbeiten. „Ich habe größten Respekt vor Kirchenorganisten. Sie leisten sehr viel, aber mir war immer klar, dass ich auf die Bühne will. Ich liebe dieses Ereignis und den Kontakt zum Publikum. Und ich will zeigen, dass es auch außerhalb der Kirche für den Konzertsaal wunderbare Orgelmusik gibt.“

Mittlerweile ist Apkalna ein Weltstar mit viel Showtalent, konzertiert in Kirchen und Konzertsälen der ganzen Welt, „sammelt“ Preise und Auszeichnungen. Mit ihren CD-Aufnahmen hat sie ebenfalls für Furore gesorgt: 2005 erhielt sie für ihre dritte CD unter dem Motto „Himmel & Hölle“ den begehrten Echo Klassik in der Rubrik „Instrumentalisten des Jahres“ – als erste Organistin überhaupt – den zweiten Echo gab es in 2008 in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“ für die CD „Noema“ gemeinsam mit David Orlowskys Klezmorim.

Stand: 2015-09-26